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Das Vorstellungsgespräch

1. Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Im Vorstellungsgespräch sind vier Faktoren von zentraler Bedeutung:

  • eine gelungene Selbstpräsentation
  • gut vorbereitete Antworten auf die wichtigsten Interviewfragen
  • Faktenwissen zum Unternehmen
  • ein selbstbewusstes und professionelles Auftreten

Faktenwissen zum Unternehmen
Vor dem Vorstellungsgespräch sollten:

  • Informationen zur Unternehmensstruktur und -philosophie
  • zu den Produkten
  • Mitarbeiterzahlen
  • Umsatz
  • Zielgruppen
  • Standorten und etc. recherchiert werden

Je mehr Sie über das Unternehmen wissen, desto besser können Sie im Vorstellungsgespräch mit gezielten Fragen punkten und den Gesprächspartner auf Augenhöhe begegnen.

Standardfragen
Folgende Standartfragen können beim Gespräch auftreten:

  • „Was reizt Sie besonders an dieser Stelle?"
  • „Wo liegen Ihre Stärken/Schwächen?“
  • „Warum möchten Sie diese Stelle; was reizt Sie, diese Aufgabe zu übernehmen?

Pünktlichkeit
Der Weg bis zum Vorstellungsgespräch muss dringend eingeplant werden, denn zu spät kommen ist ein absolutes „No-Go“. Auch die Anmeldung beim Pförtner oder der Sekretärin und der Weg ins Besprechungszimmer kostet wertvolle Minuten.

 Wichtig ist, die Telefonnummer Ihres Kontakts ins Handy eingespeichert zu haben, denn sollten Sie trotz aller Bemühung den Termin nicht einhalten können, sollten Sie unbedingt anrufen.

2. Tücken der Selbstpräsentation

Sich selbst optimal präsentieren

Mit der Aufforderung zur Selbstpräsentation verfolgt der Personaler jenes Ziel: Er möchte wissen,

  • ob der Bewerber (sich selbst) präsentieren kann
  • seine Kompetenzen glaubwürdig „verkaufen“ kann
  • auf den Punkt kommen kann

Maximale Dauer: Fünf Minuten

Überlegen Sie sich, welche Eigenschaften Sie besitzen, was Sie können und wie Sie dies in der Firma einbringen können. Ein besonderer Fokus gilt Ihrer Leistungsmotivation.

  • Warum wollen Sie diesen Job bei dieser Firma?
  • Was treibt Sie an und was haben Sie bereits bisher dafür getan, um den Job zu bekommen?
  • Was verbindet Sie mit dem Unternehmen?

Generell sollte die Selbstdarstellung mit einem klaren Statement enden, in dem Sie durchaus selbstbewusst auftreten dürfen. Wie wäre es beispielsweise mit: „Mit mir kriegen Sie genau den Mitarbeiter, den Sie für diese Position suchen“?

Präsentation im Vorfeld üben

Sie sollten es in jedem Fall vermeiden, Kritisches zu Ihrer Person oder persönliche Misserfolge zur Sprache zu bringen. Allerdings sollten Sie sich dennoch darauf vorbereiten, dass Sie sich zu Ihren Schwächen äußern müssen.

Generell empfiehlt es sich, die Selbstpräsentation für jedes Vorstellungsgespräch aufs Neue zu erarbeiten. Übungssequenzen mit FreundIn oder PartnerIn – gegebenenfalls mit einem Bewerbungscoach und Kamera – fördern die Sicherheit und die Überzeugungskraft für die Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch.

3. Die typischen Fragen im Vorstellungsgespräch

1. Welche ihrer persönlichen Eigenschaften sehen Sie kritisch? Was sind ihre Schwächen?

Am besten ist es, bei der Antwort eine bestimmte persönliche Eigenschaft herauszugreifen und diese in wenigen Sätzen sachlich zu erläutern.

2. Weshalb sollten wir Sie einstellen, warum sind gerade Sie der/die Richtige?

Die Antwort auf diese Frage sollte ruhig und überlegt erfolgen. Auch hier sollten relevante Qualifikationen anhand von Beispielen erläutert werden.

3. Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Auch hier hilft gute Vorbereitung: Wen man bei seinen Recherchen erfährt, dass das Unternehmen eine Umstrukturierung plant, kann man mit diesem Wissen punkten. Eine gut durchdachte Antwort macht im Vorstellungsgespräch definitiv Eindruck, da ie als Hinweis auf eine hohe Motivation des Bewerbers gilt.


4. Welche Fragen haben Sie an uns?

Das will der Personalchef wirklich wissen: Zeigt der Bewerber tatsächlich Interesse am Unternehmen? Hat er sich im Vorfeld umfassend informiert?

4. Körpersprache richtig einsetzen

Im persönlichen Gespräch zählt vor allem der erste Eindruck. Die Körpersprache ist ein wichtiger Kommunikationsfaktor, der darüber entscheidet, wie wir unser Gegenüber wahrnehmen. Und dieser Eindruck bleibt haften …

Souverän von Anfang an

Neben der passenden Optik (Frisur, Kleidung, Schuhe) punkten Sie mit:

  • direktem Blickkontakt
  • offener Körperhaltung
  • einer freundlichen Mimik
  • auch eine sichere und tendenziell eher tiefere Stimme sorgt für eine souveräne Ausstrahlung

Es kann auch sein, dass Ihr Auto in Augenschein genommen wird, wenn es auf dem Firmenparkplatz steht. Ein Besuch in der Waschanlage und eine Innenreinigung können also nicht schaden ...

Körpersprache kann man trainieren
Sie sollten Ihre „schlechten Angewohnheiten“ abgewöhnen - beispielsweise, indem Sie einen Freund oder Verwandten bitten, auf die Gestik und Mimik zu achten. Somit können Sie Ihre Körpersprache bewusst verbessern.

Körpersprache wirkt übrigens nicht nur nach außen, sondern auch nach innen - wer aufrecht und mit geradem, selbstbewusstem Blick durchs Leben geht, fühlt sich auch dementsprechend und strahlt mehr Souveränität aus.

Die Chemie muss stimmen

Eine große Rolle beim Vorstellungsgespräch spielt vor allem, ob jemand als sympathisch empfunden wird. Sprich: Ob die Chemie stimmt. Sympathie entsteht generell durch Übereinstimmung und Gemeinsamkeiten. Entscheidend für den Eindruck, den Sie im Vorstellungsgespräch hinterlassen, ist also nicht nur, was Sie können, sondern wie Sie dies dem Gesprächspartner darstellen. Arbeiten Sie möglichst viele Überschneidungen zwischen den Anforderungen des Jobs und Ihren Erfahrungen und Kompetenzen heraus. Dieses Schlüssel-Schloss-Prinzip macht Sie glaubhaft – und sympathisch.

Achten Sie schon bei den Recherchen über das Unternehmen darauf , was Ihnen an dem Unternehmen, der Unternehmenskultur oder dem ausgeschriebenen Job besonders gefällt und was Ihnen sympathisch ist. Das können Sie dann wunderbar in Ihre Begründung einflechten, warum genau Sie der oder die Richtige für den Job sind.

Nicht zu viel Perfektion
Konzentrieren Sie sich auf das, was Ihr Gesprächspartner sagt und signalisieren Sie durch Nicken, eine zugewandte Körperhaltung und lockeren Blickkontakt, dass Sie bei der Sache sind. Und ganz wichtig: Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht ganz verstehen. Das signalisiert echtes Interesse.

Unperfekte Menschen wirken übrigens sympathischer. Wer zu perfekt ist, wird schnell als aalglatt eingeschätzt. Also machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie etwas nervös sind oder Sie auf eine der Fragen keine glatte Antwort wissen.

5. Dresscode fürs Vorstellungsgespräch

Genauso wie eine gewissenhafte Vorbereitung auf das Gespräch signalisieren das passende Outfit und ein gepflegtes Äußeres dem Gegenüber, dass man den Termin und damit die Bewerbung ernst nimmt. Dabei gilt: Lieber overdressed als underdressed.

Mit dem ersten Eindruck können Sie viel gewinnen – aber auch verlieren. Denn gerade beim Vorstellungsgespräch gilt: „Kleider machen Leute“. Im Vorstellungsgespräch sieht ihr Ansprechpartner Sie das erste Mal als Person. Ob dieser erste Eindruck positiv oder negativ ausfällt, entscheidet nicht zuletzt Ihre Kleidung und Ihr Auftreten.

Grundregel für das Outfit

  • Die Kleiderregeln werden je nach Branche, Position und Unternehmen unterschieden.
  • Also muss die Kleidung beim Vorstellungsgespräch zu dem Job passen, für den Sie sich bewerben
  • Der Wohlfühlfaktor spielt ebenso eine wichtige Rolle. Denn nur wer sich wohlfühlt, kann auch selbstbewusst auftreten.
  • Vermeiden Sie nach Möglichkeit Kleidung, die überhaupt nicht zu Ihnen passt oder sie kaufen das Outfit früh genug und tragen es einige Male, damit Sie sich daran gewöhnen

Dresscode                                                          

Wer sich für eine Führungsposition oder eine Stelle mit viel Kundenkontakt oder in Branchen bewirbt, die von einem besonders seriösen Image leben, wie Versicherungen oder Banken, ist mit einem dunklen (nicht schwarzen!) Anzug, passendem Hemd, dezenter Krawatte und Lederschuhen auf der sicheren Seite. Frauen greifen zu einem Hosenanzug oder Kostüm und Pumps.

Für Jobs, in denen die Kleiderordnung im Arbeitsalltag eher praktisch orientiert ist, reicht es etwas legerer. Bei Männern besteht die Kombination aus dunkler Hose oder Jeans, Hemd und Sakko, Frauen greifen zu dunklem Rock oder Stoffhose und Bluse.

Je weniger Kundenkontakt, desto freierer der Dresscode

Die Kleiderwahl orientiert sich auch an der Position, für die sich der Kandidat bewirbt. Je höher und wichtiger die angestrebte Position, desto wichtiger ist ein eleganter Kleidungsstil. Hosenanzug und Kostüm beziehungsweise Anzug, Hemd und Krawatte werden deshalb auch von fast jedem Unternehmen verlangt. In der Praxis steigt die Toleranz in puncto äußere Erscheinung, je weniger Kundenkontakt beim gewünschten Job besteht. Generell sind Unternehmen heute sehr viel locker, wenn es um die Kleidung ihrer Angestellten geht. Das spiegelt sich auch in den Erwartungen bei einem Vorstellungsgespräch wider.

Somit fällt eine eher legere Kombination aus Hemd und Jeans nicht mehr zwingend negativ ins Gewicht. Beim Vorstellungsgespräch sollten jedoch die Bewerber ein seriöses Outfit tragen, um Ihrem Gegenüber zu zeigen, dass eine gewisse Ernsthaftigkeit herrscht.

Kreativ und modern

Wer in einem Mode-Unternehmen arbeiten möchte, muss sich womöglich besonders schick und trendy kleiden, um dem Gegenüber zu zeigen, dass die neusten Trends bekannt sind.

In kreativen Branche wird viel Wert auf das „individuelle Etwas“ gelegt, der den eigenen Stil zum Vorschein bringt. Wer beispielsweise gerne auffällige Uhren trägt, sollte Sie bei dieser Gelegenheit nicht verstecken.

Körperschmuck beim Bewerbungsgespräch

Etwas anders sieht es mit Tattoos und Piercings aus. Sie können in konservativen Berufen problematisch werden. Gegen einen Ohrring wird niemand Einwände haben, anders sieht es bei auffälligen Tattoos am Hals aus. Wer den Schmuck jedoch sichtbar trägt, muss sich darauf einstellen, dass er bemerkt und womöglich angesprochen wird.

Aus strategischer Sicht kann es für Bewerber sinnvoll sein, Körperschmuck zunächst zu verstecken, bis man den Interviewer von seinen Vorteilen überzeugt hat. Später kann der Körperschmuck angesprochen und das Thema ausführlicher diskutiert werden.

6. Das Vorstellungsgespräch

Eine gute Vorbereitung ist das A und O, um einen positiven Eindruck beim Unternehmen zu hinterlassen.

Das Wichtigste ist, sich vor dem Vorstellungsgespräch über das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle über die Homepage zu informieren. Basisinformationen wie zum Beispiel:

  • Was macht das Unternehmen genau?
  • Wofür steht das Unternehmen?
  • Auch über die ausgeschriebene Stelle sollte man sich jetzt genauer informieren

Für das Vorstellungsgespräch ist Folgendes zu beachten:

  • Bewerbungsunterlagen sollten vor dem Gespräch noch einmal durchgegangen sein
  • Die richtige Kleidung macht den richtigen Eindruck
  • Auch eine angemessene Frisur ist wichtig
  • Man sollte sich auf häufig gestellte Fragen vorbereiten
          • Was sind die persönlichen Stärken/Schwächen?
          • Weshalb bin ich genau der/die Richtige für den Job zu sein?

Achten Sie auf Ihre Körpersprache! (Mimik und Gestik)